Pflege zu Haus oder im Altenheim? Ein Vergleich

Pflege zu Haus oder im Altenheim? Ein Vergleich

Pflege zu Haus oder im Altenheim? Ein Vergleich

Die meisten Menschen möchten möglichst lange, am besten bis zu ihrem Lebensende, in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Doch niemand kann ausschließen, pflegebedürftig zu werden oder im Alter den Haushalt und vieles mehr noch bewerkstelligen zu können. Dann stellt sich rasch die Frage: Wie geht es weiter? Kann ich zu Hause gepflegt werden? Muss ich in ein Alten- oder Pflegeheim? Was sind die Vor- und Nachteile? Der folgende Ratgeber erörtert dieses Thema umfassend und stellt beide Varianten gegenüber.

Vorteile Altenheim

Die richtige, professionelle Hilfe für ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu finden, ist oft schwierig. Zudem geht es nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit emotionalen Belastungen einher. So überlegen viele, ob ein Heim oder auch betreutes Wohnen die bessere Wahl ist. Dies muss in jeder Familie individuell entschieden werden. Doch zumindest kann man bei einem guten Heim davon ausgehen, dass eine pflegebedürftige Person bestmöglich versorgt wird.

In einem Altenheim können alle Senioren aufgenommen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen Pflegegrad haben. Es genügt, im Alter nicht mehr den eigenen Haushalt führen oder vielleicht wegen einer Demenzerkrankung zu Hause nicht mehr risikofrei versorgt werden zu können. Je selbstständiger der Betroffene ist, desto individueller kann er oder sie das Leben im Altenheim gestalten, profitiert aber jederzeit von medizinischer, pflegerischer und hauswirtschaftlicher Unterstützung durch kompetentes Fachpersonal. Dies gibt ein Gefühl der Sicherheit. Die Angehörigen werden entlastet, können das Familienmitglied aber jederzeit besuchen.

Ältere alleinlebende Menschen vereinsamen oft, beispielsweise wenn der Partner verstorben ist. In einem Altenheim kann man soziale Kontakte knüpfen und an verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten teilnehmen, beispielsweise Basteln, Gymnastik oder gemeinsames Kochen und Backen. So bietet die Unterbringung in der Einrichtung sowohl dem Senior als auch den Angehörigen viele Vorteile.

Nachteile Altenheim

Die Angst, aus dem eigenen Zuhause in ein Altenheim zu wechseln, ist weit verbreitet. Ein Großteil der Senioren sieht dem veränderten Lebensumfeld mit Sorgen und Zweifeln entgegen. Zum anderen stand das Konzept Alten- und Pflegeheim oftmals in der Kritik. Häufige Gründe sind überlastetes oder unqualifiziertes Personal. Grund ist, dass es einfach nicht genug Pflegepersonal in Deutschland gibt. Daher gestaltet sich für Arbeitgeber die Mitarbeitersuche schwierig. Für Pflegepersonal ist es hingegen einfach Stellenangebote in der Altenpflege zu finden. Aufgrund der Unterbesetzung von Personal in vielen Häusern scheuen sich viele Kinder, ihre Eltern in ein Altenheim zu geben. Doch nicht jede Einrichtung ist schlecht. Ganz im Gegenteil: Viele genießen einen sehr guten Ruf. Es empfiehlt sich, im Vorfeld unangekündigt verschiedene Heime zu besuchen, um sich einen Eindruck zu verschaffen: Wie verhält sich das Personal? Ist es freundlich oder überfordert? Andere Heimbewohner können ebenso Auskünfte geben.

Die Entscheidung, ob man zu Hause wohnen bleibt oder in ein Altenheim umzieht, hängt auch von den finanziellen Möglichkeiten ab. Die monatlichen Gebühren sind meist sehr hoch. Diesbezüglich müssen jedoch die Kosten zwischen Heim und häuslicher Betreuung verglichen werden, falls die Pflege nicht ein Familienmitglied übernimmt. Dies lohnt sich insbesondere bei einer geringen Pflegebedürftigkeit. Viele ältere Menschen befürchten auch, dass der Wohnraum begrenzt ist und es ihnen in einem Altenheim an Rückzugsmöglichkeiten mangelt.

Pflege zu Hause – Vorteile

Laut Statistik werden rund 75 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause versorgt und nur der Rest wohnt in einem Heim. Die vertraute Umgebung wird somit erheblich bevorzugt. Zahlreiche Menschen haben Jahre oder Jahrzehnte in der gleichen Gegend gewohnt und pflegen zur Nachbarschaft gute Kontakte. Möglichst lange zuhause oder in familiärer Atmosphäre zu leben, dies wünschen sich viele für das Alter. Sind die Angehörigen nicht in der Lage, die Pflege zu übernehmen, kann sie mit der Hilfe von ausgewählten Fachkräften erfolgen, beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst oder gemeinnützigen Verein, wie Caritas. Sie übernehmen gewisse Aufgaben. Die betroffene Person kann im gewohnten Umfeld bleiben und den Tagesablauf individueller gestalten. Der Staat bzw. die Pflegekasse fördert die Betreuung und Pflege zu Hause.

Nachteile der Pflege zu Hause

Auch wenn Angehörige dazu bereit sind, das Familienmitglied liebevoll zu pflegen, können die Anforderungen früher oder später zu groß werden. Die Pflege bringt viele Menschen an ihre Grenzen. Sie stellt sie vor körperliche und emotionale Herausforderungen. Die Belastung ist nicht zu unterschätzen. Häufig fällt es schwer, das Berufs- und Privatleben zu bewältigen. So muss jeder individuell abwägen, ob er der Aufgabe gewachsen ist. Es gilt, zu entscheiden, ob eine Unterbringung in einem Altenheim oder die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst angebracht ist. Dies gibt Familienmitgliedern die Gewissheit, dass der Angehörige bestens versorgt ist und man selber seinen Alltag uneingeschränkt bestreiten und die gemeinsame Zeit dadurch viel mehr genießen kann.

Zudem muss bedacht werden, dass, falls nötig, eine Wohnung oder ein Haus nicht immer barrierefrei umgebaut werden kann. Dies geht außerdem mit sehr hohen Kosten einher, wobei Betroffene je nach Pflegegrad verschiedene Leistungen in Anspruch nehmen können. Das gilt sowohl in Bezug auf Umbauten als auch Hilfsmittel. Man kann zum Beispiel einen Rollstuhl oder ein Pflegebett beantragen. Zudem bekommen pflegende Angehörige als Aufwandsentschädigung eine monatliche Summe bezahlt. Ein Pflegegrad ist die Voraussetzung für finanzielle Leistungen.

Fazit

Für viele Menschen stellt sich mit zunehmendem Alter oder bei einer Pflegebedürftigkeit die Frage nach der geeigneten Unterbringung und Versorgung. Dabei gilt es, zwischen dem Altenheim und der Pflege zu Hause zu entscheiden. Es ist wichtig, alle Möglichkeiten zu recherchieren, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Dieser Ratgeber kann als Hilfe genutzt werden, aber keine pauschalen Tipps geben. Wer sich für ein Altenheim entscheidet, sollte die Auswahl der Einrichtung bewusst treffen. Bei der häuslichen Pflege kann man unterstützende Leistungen nutzen, beispielsweise durch eine 24-Stunden-Pflege, und auch von staatlichen Zuschüssen profitieren.