Gesundheit fängt Zuhause an: Schimmel in den eigenen vier Wänden vorbeugen
Mit dem Winter vor der Tür und dem kalten, unbehaglichen Wetter des Herbstes haben einige von schon die Heizung aufgedreht. Um Heizkosten zu sparen und die Wärme im eigenen Zuhause nicht rauszulassen, lassen wir die Fenster stets zu. Doch dies kann problematisch werden und sogar mehr Kosten verursachen.
Problem: Schimmel
Unter dem Begriff „Schimmelpilz“ sammeln sich heute über 250 Tausend verschiedene Pilzarten, die sich an unterschiedlichste Klimazonen anpassen können. Charakterisiert wird Schimmel durch eine Bildung von Sporen und Fäden, die wir, bei einem Schimmelbefall im Wohn- und Lebensraum, einatmen können. Die Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden kann zu gesundheitlichen Komplikationen führen und verschiedene Krankheiten hervorrufen. Dies ist besonders bei Senioren, Kindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem der Fall. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig im Alter darauf zu achten, dass sich kein Schimmel im Eigenheim oder in der Mietwohnung bilden kann.
Ursachen
Oftmals sind Baumängel für die Schimmelbildung verantwortlich. Zum Wachsen benötigen Schimmelpilze in der Regel Feuchtigkeit, da sie in einem feuchten und warmen Klima gedeihen.
Durch unzureichende Wärmedämmung kann eine zu geringe Oberflächentemperatur an den Außenwänden der Wohnung oder des Hauses auftreten. Dies führt zu Kondensation an der Wandoberfläche und somit gleichzeitig zu Feuchtigkeit. Zudem können schlecht isolierte Fenster ebenfalls zu Kondensation führen.
Eine direkte Durchfeuchtung der Wände und Böden kann auch dadurch entstehen, dass durch Fugen und fehlende Abdichtung des Bauwerkes Wasser ins Haus eindringt. In diesem Fall führt es leider fast immer zur Bildung von Schimmelpilzen. Schäden an Wasserleitungen können ebenfalls für Schimmelpilzbildung verantwortlich sein, dies kann besonders gefährlich werden, wenn das Wasser über Monate oder Jahre unbemerkt austritt.
Doch Baumängel sind nicht die einzige Ursache für Schimmelentstehung. Leider kann unzureichendes und schlechtes Lüften oft dafür verantwortlich gemacht werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann in diesem Fall sowohl im Winter als auch in den warmen Sommermonaten durch eine unzureichende Durchlüftung entstehen.
Schimmelentstehung richtig verhindern und beseitigen
Die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen sollte die 60 % Werte nicht übersteigen, allgemein sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent als normal anzusehen, im Badezimmer können die Werte sogar zwischen 50 und 70 Prozent liegen. Zunächst sollten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause messen – und das am besten regelmäßig mit Hilfe eines Hygrometers. Dieses Gerät zeigt Ihnen immer genau an, bei wieviel Prozent die Luftfeuchtigkeit in einem Raum liegt.
Wenn der Wert öfter über 60 % liegt, sollten Sie aktiv werden, um Schimmel in der Wohnung zu vermeiden. Wenn Sie duschen oder kochen, sollten Sie mit Lüftungsventilatoren für frische Luft sorgen und die Feuchtigkeit absaugen. Während Sie diese normalerweise ausschalten, nachdem Sie fertig gekocht haben oder geduscht sind, lassen Sie diese einfach etwas länger eingeschaltet, um diese feuchte Luft aus der Wohnung zu bekommen.
Es empfiehlt sich außerdem mehrmals am Tag die Wohnräume zu lüften. In den kalten Wintermonaten sollte ein möglichst homogenes System etabliert werden, welches eine Energieverschwendung möglichst vermeidet. Die Raumtemperatur sollte dabei stets zwischen 20 und 22 Grad liegen. In den wärmeren Monaten können Sie außerdem Ihre nasse Wäsche einfach draußen oder bei geöffnetem Fenster trocken lassen.
Ist der Schimmel einmal da, verbreitet er sich weiter aus, wenn man nicht dagegen vorgeht. Es ist stets wichtig bei der Schimmelbeseitigung Schutzkleidung zu tragen und die Fenster zu öffnen, um die Chemikalien nicht einzuatmen. Es empfiehlt sich dabei Handschuhe, eine Atemmaske und gegebenenfalls eine Schutzbrille zu tragen.
Bei einem kleinen Befall kann die Behandlung mit 70-prozentigem Alkohol vorgenommen werden. Mit Essig lässt sich der Schimmel von Metall und Keramik gut entfernen. Wasserstoffperoxid ist ein anderes erfolgreiches Mittel zur Schimmelbekämpfung, hier sollte jedoch besonders darauf geachtet werden, dass ein Atemschutz getragen wird. Wenn Sie sich mit der Beseitigung des Schimmels überfordert fühlen und Hilfe benötigen, sollten Sie sich an Verwandte oder Profis melden, die Ihnen behilflich sein können.