Rauchen bei Demenz: Das sollte man wissen

Rauchen bei Demenz: Das sollte man wissen

Rauchen bei Demenz: Das sollte man wissen

Grundsätzlich steht natürlich auch Personen, die an Demenz erkrankt sind, das Recht zu, Zigaretten zu konsumieren. Besonders langjährige und passionierte Raucher werden bei dem Eintritt der Erkrankung schließlich nicht plötzlich aufhören, zu ihren gewohnten Zigaretten zu greifen. 

Jedoch gehen mit dem Rauchen bei Demenz dennoch große Risiken einher und das nicht nur für die allgemeine Gesundheit. Schließlich ist die Gefahr, dass die brennende Zigarette von der Person vergessen und dadurch ein Brand ausgelöst wird, stets gegeben. Die Angehörigen müssen somit einen schmalen Grat zwischen Selbstbestimmung und Schutz meistern. Es kommt darauf an, den Erkrankten nicht zu bevormunden, sondern ihm zu verdeutlichen, dass es um seinen eigenen Schutz geht. 

Hilfreich kann es beispielsweise sein, Alternativen zu den gefährlichen Zigaretten anzubieten, etwa in Form einer Wasserpfeife, mit der spezieller Shisha Tabak geraucht wird. Welche Maßnahmen sich außerdem als sinnvoll erweisen, wenn es darum geht, einen Demenzkranken von den Zigaretten zu entwöhnen, erklärt der folgende Beitrag. 

Reduzierung des Zigarettenkonsums

Sind Menschen, die unter Demenz leiden, am Tag allein, sollten aus den einzelnen Päckchen immer ein paar Zigaretten entfernt werden. So kommt es dazu, dass der Betroffene automatisch weniger raucht – vielleicht also statt einer ganzen Packung nur vier oder fünf Zigaretten. Daneben kann auch das Feuerzeug nur zur Hälfte befüllt werden. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass Demenzkranke Dinge häufig vergessen, sobald sich diese nicht mehr in ihrem Blickfeld befinden. So ist es schon hilfreich, die Zigaretten in einer Schublade, anstatt offen auf dem Küchentisch, zu lagern. 

Ein weiterer guter Tipp besteht darin, die Streichhölzer beziehungsweise die Feuerzeuge selbst zu behalten. Dann muss der Betroffene schließlich erst nach Feuer fragen, wenn er rauchen möchte. Allerdings funktioniert diese Maßnahme natürlich nur, wenn die Angehörigen vor Ort sind. 

Dennoch sollte bei allen Tipps stets vorsichtig vorgegangen und das Verhalten des Betroffenen genau beobachtet werden. Es ist ganz normal, dass diejenigen, die normalerweise pro Tag zwei Packungen Zigaretten rauchen, nicht plötzlich von ihrer Sucht loskommen. Durch das sofortige Absetzen würden Entzugserscheinungen aufkommen, die eine große zusätzliche Belastung für Demenzkranke darstellen können. 

Für Ersatz und Ablenkung sorgen

Sollte die Person bereits am Tag viele Zigaretten konsumiert haben, kann es am Abend sinnvoll sein, die echten Zigaretten zu entfernen und auf dem Küchentisch dafür Schokoladenzigaretten zu platzieren. Allerdings ist dann natürlich aufzupassen, dass diese nicht angezündet werden. 

Besonders ältere Menschen können sich durchaus auch für das Pfeiferauchen begeistern. Eventuell ist es so möglich, dem Demenzkranken eine Pfeife anzubieten, die er jedoch lediglich im Mund hält, ohne, dass diese wirklich entzündet wird. 

Viele Demenzkranke lassen sich von dem Rauchen nicht abbringen, weil sie gerne etwas in ihren Händen halten. So kann ein Lösungsansatz auch darin bestehen, ihnen andere Dinge in die Hand zu geben – schließlich sind die Hände und der Mund mit dem Gehirn eng verbunden. Geeignet sind dafür beispielsweise angenehme Stoffe, kleine Bälle oder Knabbereien. 

Wird der Konsum von Zigaretten tatsächlich extrem reduziert, lassen sich die typischen Entzugserscheinungen kaum vermeiden. Eine Hilfe stellen dann Nikotinpflaster dar, die in Apotheken erhältlich sind. Auch die E-Zigarette kann einen tollen Ersatz für die herkömmlichen Tabakzigaretten darstellen.