
Faktoren zur Auswahl einer Pflegekraft
Das Leben besteht einerseits aus bedeutungslosen Entscheidungen, wie die Wahl eines Films, Outfits oder Restaurants. Andererseits gibt es Entscheidungen, deren Echos über Jahre widerhallen werden. Die Wahl einer Pflegekraft für sich selbst oder ältere Angehörige scheint in die zweite Kategorie zu fallen; etwas, das möglicherweise das ganze Leben verändert.
Die richtige Altenpflege zu finden, kann Türen öffnen. Es ist eine Person, die das Leben älterer Personen erleichtert und wie ein Freund der Familie Acht auf sie gibt. Auf der anderen Seite gibt es auch Pflegepersonal, das einfach nicht passt. Das kann entweder eine charakterliche Differenz sein oder leider gibt es auch Fälle, in denen sich Pflegepersonal als missbräuchlich herausstellt. Deshalb muss eine Entscheidung überlegt getroffen werden.
Agentur oder private Pflege?
Heutzutage kann nicht mehr erwartet werden, dass eine verwandte oder befreundete Person automatisch die Altenpflege übernimmt. Die Zeiten haben sich geändert und somit fällt die Entscheidung entweder auf eine Pflegevermittlungsagentur oder eine Einzelperson. Agenturen sind generell etwas teurer, aber einfacher zu überprüfen. Es gibt hierbei automatisch eine Ansprechperson, die Informationen und Details zu allen Pflegekräften hat. Einzelpersonen hingegen sind schwerer zu überprüfen, können aber trotzdem gut funktionieren.
Hintergrundchecks vornehmen
Wer eine Agentur verwendet, sollte nach Hintergrundüberprüfungen fragen und sich die Unterlagen ansehen. Dazu hat jeder das Recht. Bei der Anstellung einer Privatperson, müssen eigene Checks durchgeführt werden. Dabei sollten vor allem folgende Punkte überprüft werden.
- Zeugnisse – Es kann überprüft werden, ob ein Angestellter als Krankenpfleger oder ähnliches zugelassen ist und ob ein Erste-Hilfe Zertifikat vorhanden ist.
- Strafrechtlicher Hintergrund
- Status des Wohnsitzes
Bedürfnisse verstehen
Zu wissen, dass eine ältere Person Pflege bedarf, ist ein wichtiger Schritt. Doch noch viel essenzieller ist, erklären zu können, warum dem so ist. Braucht es jemanden, der mit täglichen Aufgaben hilft, der aufpasst, dass die Person nicht fällt oder der als Begleitung zu Terminen und Aktivitäten dient? Manche älteren Leute sind auch besonders auf eine Pflegekraft angewiesen, die kocht, putzt und sich um Hygiene kümmert. Dementsprechend gibt es zahlreiche verschiedene Stufen von Pflege. Es ist ein guter Startpunkt zu analysieren, was genau vom Pflegepersonal erwartet wird.
Finanzielle Mittel
Natürlich würde jeder am liebsten einen Altenpfleger mit Doktortitel und 24-Stunden Verfügbarkeit engagieren. Für die meisten Leute ist das jedoch keine Realität. Bei der Suche nach einer Pflegekraft muss klar sein, wie viel sich die Familie dabei leisten kann. Die emotionale Bürde sich um eine geliebte ältere Person zu kümmern ist schon groß genug, dabei sollten nicht noch überwältigende Kosten als Stressfaktor hinzukommen.
Jobbeschreibung vorbereiten
Niemand nimmt gern einen Job an, bei dem nicht klar ist, was überhaupt die Aufgaben sind. Deshalb sollte eine konkrete Jobbeschreibung vorbereitet werden, in der deutlich die Bedürfnisse der älteren Person aufgelistet werden. Es sollte nichts verschönert werden. Schließlich soll eine Pflegekraft gefunden werden, die wirklich qualifiziert ist. Jede Person ist anders. Umso wichtiger ist es, dass ein Altenpfleger schon im Vorhinein weiß, was ihn erwartet.
Interviews machen
Bei einem Jobinterview sollten auf jeden Fall auch schwere Fragen gestellt werden. Es gilt herauszufinden, ob die Person schon eine ähnliche Arbeit gemacht und mit welchen Persönlichkeiten es gehakt hat, was ihre Komfortstufe und persönliche Vergangenheit sind. Das soll nicht unhöflich oder anmaßend sein, lediglich ehrlich und konkret bezüglich der Erwartungen. Die Pflegekraft ist auch nur eine Person, die einen schweren und wichtigen Job erledigt. Wer die Situation ehrlich erklärt, macht es auch dem Altenpfleger einfacher.
Weitere Faktoren
Wer sich trotz all dieser Aspekte noch nicht entscheiden kann, sollte folgende Faktoren in Betracht ziehen.
- Alle Beteiligten miteinbeziehen – was können Brüder, Schwestern, Cousins und andere Verwandte zur Pflege beitragen?
- Rat von anderen einholen – gibt es andere Optionen? Hat jemand Erfahrungen, die er teilen kann?
- Das tun, was sich richtig anfühlt
Es ist nicht die letzte Entscheidung
Neben der Entscheidung für ein Pflegepersonal bleibt auch die Option eines Altenheims bestehen. Solange es jedoch machbar ist und die ältere Person davon profitieren kann, wird meist Pflege zuhause bevorzugt. Dabei und bei der Entscheidung für konkretes Pflegepersonal sollte immer daran gedacht werden, dass keine Entscheidung für immer sein muss. Wenn etwas nicht funktioniert, kann ein Ersatz gefunden werden. Ein Pfleger ist schließlich ein Angestellter.
Das soll keine Ermutigung sein, die Entscheidung auf die leichte Schulter zu nehmen, aber es soll den Stress nehmen. Zu oft im Leben wird nach Perfektion gestrebt, was meist das Gegenteil vom Guten bedeutet.
In den meisten Fällen wird die Entscheidung für eine Pflegekraft auch auf Anhieb funktionieren, da es wirklich großartiges Pflegepersonal gibt. Dafür muss einfach bewusst sein, welche Person, die richtige ist.