Den deutschen Ruhestand in Spanien genießen. Ist das möglich?

Den deutschen Ruhestand in Spanien genießen. Ist das möglich?

Spanien als Paradies für kulturbegeisterte Rentner

Es ist heute der Traum vieler Rentner, ihren Lebensabend in einer warmen Region zu verbringen. Eine beliebte Destination stellt dabei Spanien dar. Denn hier kommen Sie nicht nur in den Genuss malerischer Strände, sondern das Land punktet gleichermaßen mit beeindruckender Architektur und exquisiter Kulinarik. Die Einreise gestaltet sich ebenfalls unproblematisch. Trotzdem darf man nicht überstürzt handeln – in diesem Beitrag erfahren Leser, welche Aspekte Sie als angehender Einwohner Spaniens berücksichtigen müssen.

Ein luxuriöses Leben in Rente

Spanien ist eine Traumdestination für alle Personen, die sich nach einem komfortablen Ruhestand im Warmen sehnen. Tatsächlich ist es in diesem Land möglich, zu vergleichsweise geringen Ausgaben ein luxuriöses Leben zu genießen. Zahlreiche hochwertige, regionale Produkte können Sie beispielsweise zu einem niedrigen Preis erstehen. Somit kann man problemlos schmackhafte und gesunde Speisen zubereiten – dies kommt nicht nur dem Genuss, sondern auch der Gesundheit zugute.

In diesem Kontext ist die Gesundheitsversorgung zu erwähnen. Denn Rentner dürfen sich in Spanien über höchste medizinische Standards freuen. Die Weltgesundheitsorganisation stuft die medizinischen und therapeutischen Behandlungen des Landes als besonders hochwertig ein. Dieser Aspekt erweist sich vor allem für alternde Personen, die sich immer häufiger mit körperlichen Leiden herumschlagen, als Vorteil. Rentner finden in Spanien also leicht einen kompetenten Arzt ihres Vertrauens.

Diese Aspekte müssen Rentner in Spanien beachten

Das Land begeistert viele Menschen aufgrund seiner simplen Einreise- und Bleibebedingungen. Bereits seit 1995 ist Spanien nämlich Teil des Schengen-Raums. Wollen Sie ins Land einreisen, brauchen Sie als deutscher Staatsbürger lediglich Ihrem Personalausweis oder einen Reisepass – ein Visum ist nicht erforderlich.

Halten Sie sich aber länger als drei Monate lang in Spanien auf oder wollen Sie dauerhaft hier leben, brauchen Sie die Número de Identificación de Extranjeros (N.I.E.) – hier handelt es sich um Ihre persönliche Identifikationsnummer, die gleichzeitig Ihre Steuernummer darstellt. Die Beantragung derselben ist entweder bei der Auslandsbehörde oder am betreffenden Wohnort möglich. Berücksichtigen Sie die beschriebenen Regeln, steht dem Lebensabend in Spanien nichts im Weg.

Eine Frage des Geldes

Rentner dürfen sich in Spanien über niedrige Lebenshaltungskosten freuen. Vor allem im Vergleich mit anderen westeuropäischen Staaten ist das Leben auf der iberischen Halbinsel günstig. Besonders Aktivitäten wie der tägliche Einkauf oder das Essen gehen sind mit nur geringen Ausgaben verbunden. Passt man seinen Lebensstil an, kann man in Spanien getrost für 1.000 Euro im Monat leben. Die höchsten Kosten fallen zweifelsohne für die Miete an. Für sie geben Haushalte in der Regel 22 Prozent ihres Monatsnettoeinkommens aus.

Wie viel Geld man monatlich tatsächlich braucht, hängt natürlich auch vom Wohnort selbst ab. Das Leben an der Costa del Sol ist beispielsweise weitaus günstiger, als der Alltag in einer Großstadt wie Madrid. Diesen Aspekt sollten Rentner bei der Wahl ihres zukünftigen Wohnortes natürlich ebenfalls bedenken.

Für immer in Spanien bleiben, aber wo?

Stehen Ihnen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung und bemühen Sie sich um die Beantragung der N.I.E., können Sie dauerhaft in Spanien leben. Zuerst sollten Sie sich jedoch um eine Bleibe kümmern. Hierbei kann es sich entweder um ein Mietobjekt oder ein Eigenheim, das Sie käuflich erworben haben, handeln. Für welche Option Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen.

– Eine Immobilie in Spanien finden

Viele Rentner entscheiden sich dafür, eine Immobilie in Spanien zu mieten. Mittlerweile steht Ihnen eine große Auswahl an Objekten in unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Am besten überlegen sich Einwanderer im Voraus, wie viele Zimmer sie brauchen. Als praktisch sehen etliche Mieter einen Balkon oder einen Garten an. Dort können sie sich nämlich an lauen Abenden bei einem schmackhaften Glas Rotwein entspannen. Auch für Pflanzen und das Trocknen der Wäsche bietet dieser Bereich Platz. Es lohnt sich also, mehrere potenzielle Wohnungen miteinander zu vergleichen – auf diese Weise findet man ein Objekt, das den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Es ist in größeren Städten übrigens bereits ab 400 Euro im Monat möglich, ein Zimmer in der Innenstadt zu beziehen.

Unter Umständen wollen Sie sich nicht auf das Mieten einer Wohnung in Spanien beschränken. In diesem Fall sollten Sie den Immobilienkauf in Erwägung ziehen. Keinesfalls dürfen Sie diesbezüglich eine vorschnelle Entscheidung treffen. Bedenken Sie, dass die Anschaffung eines Objektes auf Kosten der Flexibilität geht. Überlegen Sie sich also, wo Sie dauerhaft leben wollen und machen Sie sich anschließend mit den Kaufpreisen vor Ort vertraut. Während die Kosten für Wohnungen und Häuser in Großstädten wie Barcelona und Madrid höher sind, so fallen sie im Vergleich zu deutschen Städten immer noch relativ niedrig aus.

Also selbst dann, wenn der Immobilienkauf in Deutschland für Sie nicht erschwinglich ist, müssen Sie nicht unbedingt auf ein Eigenheim verzichten. In Spanien finden Sie mitunter eine Behausung, die Sie sich mit Ihrem Ersparten und Ihrer Rente problemlos leisten können.

– Diese Orte und Regionen sind besonders beliebt

Spanien punktet mit seinem angenehmen Klima und der malerischen, vielseitigen Landschaft. Rentner haben also die Qual der Wahl, wenn es um den zukünftigen Wohnort geht. Eine beliebte Region ist zweifelsohne Andalusien. Sie liegt auf dem südlichen Teil des Festlands, wobei sie für ihr mildes Wetter und die langen Sandstrände bekannt ist. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über angenehm und lädt daher zum Schwimmen und zu ausgedehnten Erkundungstouren in die Umgebung ein. Viele Rentner lassen sich daher in der Kleinstadt Torrox nieder. Die Kultur und das öffentliche Leben vor Ort haben sich dem vermehrten Zustrom deutscher Einwanderer bereits angepasst. Man trifft im Städtchen daher deutschsprachige Friseure, Metzger und Bäcker an – auch das Oktoberfest findet hier jedes Jahr statt. Pensionisten können in Torrox also die Vorzüge Spaniens genießen und sich trotzdem wie Zuhause fühlen.

Doch nicht immer muss es das Festland sein: Populär sind bei Rentnern gleichermaßen die Kanarischen Inseln. Sie liegen in der Nähe des Äquators, weshalb sich die Bewohner dort ganz jährlich über mildes Klima freuen dürfen. Davon profitieren besonders Personen mit Asthma sowie mit rheumatischen Beschwerden. „Im Winter liegen die Temperaturen selten unter 15 °C, während sie im Sommer die 30 °C nicht überschreiten. Für wohlige Erfrischung sorgt des Weiteren eine stetig sanfte Brise“, bestätigen auch die Mallorca Immobilien-Experten von Neptunus-International.

Einige Rentner machen die Wahl des Wohnorts aber auch von den Preisen abhängig. Wollen Sie hohe Ausgaben vermeiden, sind Sie in Valencia oder Càdiz an der richtigen Adresse. Sie finden in diesen Städten erschwinglichen und trotzdem komfortablen Wohnraum. Auch Galicien und Almeria sind bei Personen, die hohe Ausgaben vermeiden wollen, beliebt. Obendrein liegen diese Regionen abseits des Trubels, wodurch sie sich dort über Ruhe freuen dürfen.

Die wichtigsten Fakten zum spanischen Steuerrecht in Bezug auf deutsche Renten

Bevor Sie nach Spanien auswandern, sollten Sie sich mit dem Steuerrecht des Landes vertraut machen. Rentner müssen nämlich die deutschen Pensionszahlungen versteuern. Halten Sie sich länger als 183 Tage in Spanien auf, ist die sogenannte „Residencia“ zu beantragen. Laut dem Doppelbesteuerungsabkommen von 2012 sind Doppelbesteuerungsabkommen sind Residente voll steuerpflichtig – Beamtenpensionäre betrifft diese Regelung allerdings nicht, da ihre Rente gemäß der DBA im Kassenstaat selbst versteuert wird.

Deutsche Rentner, die in Spanien leben, müssen jedoch auch in Deutschland eine Einkommenssteuererklärung abgeben. Fallen dabei Steuern an, werden diese auf die im Wohnort zu entrichtende Besteuerung angerechnet.

Fazit

Vieles spricht dafür, den Lebensabend in Spanien zu verbringen. Das Essen, das Klima und die vielseitige Kultur sind nur einige Vorzüge, die das Land zu bieten hat. Vor dem Auswandern müssen Sie jedoch einige Vorbereitungen treffen. Kümmern Sie sich um Ihre Bleibe und machen Sie sich mit den rechtlichen und organisatorischen Aspekten vor Ort vertraut – so steht einer unbekümmerten Rente nichts im Weg.