Private Altersvorsorge: Diese Möglichkeiten haben Sie
Über kaum ein anderes Thema wurde in Deutschland so viel geredet, wie über die Rente. Der demografische Wandel und die wirtschaftliche Situation machen klar, dass die staatliche Altersvorsorge ihre Tücken hat und darüber hinaus für viele Menschen im Alter einfach nicht ausreichend ist oder ausreichend sein wird. Umso bedeutender ist es, dass man sich bereits in jungen Jahren mit einer privaten Altersvorsorge beschäftigt. Rund ein Drittel der Deutschen soll noch überhaupt keine Vorsorge dieser Art haben – dabei ist es heute wichtig wie nie.
Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass gerne suggeriert wird, dass das Thema besonders kompliziert ist. Dabei haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verschiedene Modelle etabliert, mit denen ein finanzielles Polster außerhalb der Rente erwirtschaftet werden kann. Wichtig bei allen Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge ist, dass man die eigenen Bedürfnisse erkennt und sich darüber hinaus über die richtigen Optionen ausreichend informiert, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
1. Die klassische Lebensversicherung
Was der Bausparvertrag in jungen Jahren ist, ist die Lebensversicherung im späteren Teil des Lebens. Neben der klassischen Risiko-Lebensversicherung, die vor allem dafür da ist, Hinterbliebene mit Kapital im Ernstfall zu versorgen, gibt es auch noch die kapitalbildende Lebensversicherung. Sie dient vor allem dazu, neben der eigentlichen Versicherungsleistung, ein finanzielles Polster aufzubauen. Am Ende der Laufzeit gibt es das eingezahlte Guthaben mitsamt einer vorher definierten Verzinsung ausgezahlt. Dabei kann der Versicherte in der Regel entscheiden, ob die Zahlung einmalig oder in festen Abschnitten passieren soll.
Während die Lebensversicherung mit Sicherheit zu den Klassikern der Altersvorsorge zählt, haben sich in den letzten Jahren deutliche Schwächen offenbart. So ist die Verzinsung der Lebensversicherung nicht selten unter dem Wert der Inflation – in der Realität verliert man so sogar noch Geld. Rendite kann nur erzielt werden, wenn auf etwaige riskante Modelle in der Verzinsung gesetzt wird.
2. Riester-Rente und Rürup-Rente als Ergänzung
Die Riester-Rente wurde in Deutschland als das staatlich unterstützte Modell für die private Altersvorsorge beworben. Tatsächlich ist die Riester-Rente auch ein interessantes Modell, das nebenher laufen kann. Die monatlichen Belastungen können selbst festgelegt werden und selbst wenn die Versteuerung des Einkommens im Alter einbezogen wird, entstehen in der Regel deutliche Steuervorteile. Für Selbstständige und Gründer gibt es Alternative übrigens die Rürup-Rente.
Auch hier ist aber die Rendite vergleichsweise schwach. Zwar bieten verschiedene Versicherer interessante Modelle an, am Ende ist es aber eher ein Vorsorgemodell für nebenher, das die private Altersvorsorge unterstützen kann. Es überzeugt aber vor allem durch staatliche Zuschüsse und ein hohes Maß an Sicherheit.
3. Betriebliche Altersvorsorgen
Sofern es angeboten wird, sind die betrieblichen Altersvorsorgen und ähnliche Sparmodelle von Unternehmen eine weitere Möglichkeit. Da sie aber bei Weitem nicht überall zur Verfügung stehen und darüber hinaus auch eine eher geringe Rendite bieten, sind sie ähnlich wie die Riester-Rente zu behandeln. Sofern sie möglich ist, kann die betriebliche Altersvorsorge als eine Ergänzung für die eigenen Pläne betrachtet werden.
Was für Alternativen gibt es bei der privaten Altersvorsorge?
In Deutschland wird immer wieder darüber diskutiert, dass die meisten Anleger eher scheu sind. Im Vergleich mit anderen Ländern halten deutsche Verbraucher nur eine sehr geringe Menge an konservativen Aktien oder sind gar nicht auf dem Aktienmarkt aktiv. Selbst das Investment in Fonds durch die Banken ist spätestens seit der Finanzkrise 2008 wieder zurückgegangen. Dabei ist genau das die richtige Möglichkeit, wie das eigene Vermögen bis zum Alter vermehrt werden kann. Wichtig ist, dass hier das Risiko abgewogen wird und man sich entsprechend mit Experten beschäftigt, die wissen, worauf es beim Investment an der Börse ankommt.
Es ist nicht nötig, dass man für die eigene Altersvorsorge in den klassischen Aktienhandel einsteigt. Zwar sind die damit gezeichneten Sorgen in der Regel übertrieben und die Aktienmärkte darüber hinaus eine gute Quelle für die Dividende – gleichzeitig ist es aber auch eine komplexe Tätigkeit, die in der Regel eine gewisse Form der Beobachtung braucht. Stattdessen könnten die Fonds eine gute Lösung sein und eine gute Ergänzung für die eigene Vorsorge im Alter. Sie werden als Immobilienfonds, als ETF oder auf verschiedene andere Weisen angeboten und beispielsweise auch über die eigene Hausbank vermarktet. Auf diese Weise kann man sich beim eigenen Bankberater informieren, bevor ein Investment gestartet wird.
Am Ende ist vor allem eine Mischung der verschiedenen Möglichkeiten richtig. Wer in mehr als einen Kanal investiert oder mehr als eine Form der privaten Altersvorsorge nutzt, ist auf der sicheren Seite und kann hoffentlich eine passende Rendite erzielen.