Osteoporose – Symptome, Therapie & Tipps für starke Knochen

Osteoporose - Symptome, Therapie & Tipps für starke Knochen

Osteoporose – Symptome, Therapie & Tipps für starke Knochen

Etwa acht Millionen Menschen leiden an Osteoporose. Dabei handelt es sich um eine Krankheit des Skeletts, bei der die Knochen an Festigkeit verlieren und so leichter brechen können. Unser Osteoporose Ratgeber informiert über Symptome, mögliche Therapien und gibt Tipps, wie Sie Osteoporose vorbeugen können.

Was ist Osteoporose?

Bei Osteoporose handelt es sich um geschwächte Knochen. Mögliche Ursachen können ein niedriger Mineralsalzgehalt, eine geringe Knochendichte oder gestörte Knochenarchitektur sein. Der sogenannte Knochenschwund kann dabei für lange Zeit symptomlos bleiben. Im Laufe der Zeit kommt es jedoch bei leichten Verletzungen oder alltäglichen Belastungen vermehrt zu Knochenbrüchen. Diese treten besonders häufig am Oberschenkelknochen, Ober- und Unterarm, an den Rippen oder der Wirbelsäule auf. Ein frühes Vorbeugen und eine geeignete Therapie bei einer Erkrankung helfen dabei, Knochenbrüche zu vermeiden. Allgemein sollte man sich mit ausreichend Kalzium über die Ernährung versorgen und sein Normalgewicht durch eine ausgewogene Ernährung und Bewegung halten, um die Knochen zu stabilisieren. Wurde bereits Osteoporose diagnostiziert, verordnet der Arzt in der Regel eine medikamentöse Therapie, die durch ein gezieltes Sportprogramm ergänzt wird.

Wie entsteht Osteoporose?

Statik, Kraft und Beweglichkeit: ein perfektes Zusammenspiel aus speziellen Zellen im Knochen sorgt dafür, dass sich das Knochengewebe den alltäglichen Anforderungen flexibel anpasst. Kommt es allerdings zu einem vermehrten Abbau der Knochensubstanz, kann sich eine Osteoporose entwickeln. Hierbei übersteigt der Verlust den normalen Abbau von Knochenmasse von etwa einem Prozent pro Jahr, der in der Regel ab 30 Jahren einsetzt.

Knochenabbau – was kann ich dagegen tun?

Ein verstärkter Abbau der Knochenmasse ist weit verbreitet, sodass verschiedene Therapieansätze möglich sind. Neben gezielten Medikamenten hilft ebenso mehr Bewegung und eine Ernährung mit hohem Kalzium- und Vitamin-D-Gehalt.

Bewegungsspiele für Senioren – spielerisch in Bewegung bleiben

1. Die richtige Ernährung

Leidet man unter Knochenschwund, empfehlen Mediziner eine Kalzium-Tagesdosis von 1.300 Milligramm. Dieses ist vor allen Dingen in fettarmen Milchprodukten enthalten. Darüber hinaus findet man Kalzium u.a. in diesen Lebensmitteln:

Nüsse
Samen
Dunkelgrünes Gemüse
Beeren
Kiwi
Trockenfrüchte
Bestimmte Mineralwassersorten

2. Deckung des Vitamin D Bedarfs

In der Regel lässt sich Vitamin D nicht in ausreichender Menge aus der Nahrung beziehen. Mediziner empfehlen, sich im Sommer viel an der frischen Luft zu bewegen. Denn unter der Einwirkung des natürlichen UV-Lichts kann der Körper Vitamin D selbst bilden. Im Winter ist es häufig erforderlich, auf ein entsprechendes Ergänzungsmittel zu setzen.

3. Bewegung und Sport

Ausreichend Bewegung spielt eine wichtige Rolle, wenn man die Knochendichte verbessern möchte. So fördert eine mechanische Stoßbelastung den Knochenaufbau. Geeignete Sportarten sind u.a.:

Seilhüpfen
Treppensteigen
Walking
Gezieltes Krafttraining
u.v.m.

Diagnose Knochenschwund – Anzeichen und Symptome

Während sich viele Krankheiten durch eindeutige Symptome schnell zeigen, macht sich Osteoporose häufig erst spät bemerkbar. Zu Beginn der Erkrankung hat man in der Regel keine Schmerzen oder Beschwerden.

1. Was bedeutet die Diagnose Knochenschwund?

Ein normaler Abbau der Knochen findet ab dem 35. Lebensjahr statt und liegt in der Regel bei einem Prozent pro Jahr. Wenn der Knochenabbau allerdings früher und schneller stattfindet, spricht der Mediziner von Knochenschwund. Doch was passiert ganz genau im Körper bei dieser Diagnose? Die Antwort ist simpel. Es wird schlichtweg mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut. So wird die Struktur porös und die Knochen instabil.

2. Auf welche Symptome muss ich achten?

Im Laufe der Zeit leiden Osteoporose Patienten vermehrt an Schmerzen und werden anfälliger für Knochenbrüche. Diese treten vor allen Dingen im Bereich der Wirbelsäule und des Oberschenkelhalses auf. Im fortgeschrittenen Stadium kann es ebenfalls zu Rundrücken, Spitzbuckel und eine Abnahme der Körpergröße kommen. Darüber hinaus können dumpfe Rückenschmerzen ein erstes Symptom sein. Nicht selten wird hierbei nicht sofort eine Osteoporose diagnostiziert. Im weiteren Verlauf lässt auch die Beweglichkeit deutlich nach.

Die geeignete Therapie finden – kann ich meine Knochen aufbauen und Osteoporose heilen?

Nach dem aktuellen Stand der Medizin ist es nicht möglich, Osteoporose zu heilen. Allerdings kann man mit einer gezielten Langzeit-Therapie den weiteren Knochenabbau ausbremsen.

1. Die Osteoporose-Therapie

Wie die individuelle Therapie im Einzelfall ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht allgemein beantwortet werden. In der Regel wird eine medikamentöse Therapie verabreicht, begleitet von bewegungs- und ernährungstherapeutischen Maßnahmen.

2. Aufbau der Knochen

Knochen können allgemein in jedem Alter aufgebaut werden. Wie dies geschieht, ist wesentlich vom Alter abhängig.

Kinder und Jugendliche

Als Vorbeugung oder gezielter Aufbau dient bei Kindern und Jugendlichen eine calciumreiche Ernährung sowie viel Bewegung im Freien für die notwendige Zufuhr von Vitamin D. Auch durch Krafttraining, Gymnastik und Schwimmen kann man Osteoporose bereits früh vorbeugen.

Erwachsene

Möchte man als Erwachsener seine Knochen stärken, sind Krafttraining und Dehnungsübungen ideal. Für eine ausreichende Zufuhr an Vitamin D, ist es empfehlenswert, Gesicht, Hände und Arme während der warmen Jahreszeit mindestens 2 bis 3 mal der Sonne auszusetzen. Auch eine Nahrungsergänzung kann dabei helfen, die Knochen zu stabilisieren, und sollte nach Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Senioren

Regelmäßige Bewegung ist auch im Seniorenalter ein wesentlicher Faktor des Knochenaufbaus. Besonders gut sind Sportarten wie Tanzen, Spazierengehen oder Krafttraining geeignet. Zu diesem Zeitpunkt lässt ebenfalls die körpereigene Vitamin D Bildung nach. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, geeignete Supplemente als Ergänzung zur Nahrung einzunehmen.

3. Die Knochendichte verbessern

Neben einer ausgewogenen, kalziumreichen Ernährung, helfen auch ausreichend Sonne und Vitamin D sowie gezieltes Krafttraining, die Knochendichte zu verbessern. Zahlreiche Studien belegen, dass bei einem regelmäßigen Training die Knochendichte im Bereich des Oberschenkelhalses und der Wirbelsäule verbessert wird.

Hochintensives Training

Gezielte Stoß- und Impulsbelastungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bewegungstherapie bei Osteoporose. Studien zufolge ist ein Powertraining, bei dem man den Hinweg der Bewegung schnell ausführt und den Rückweg langsam, besonders effektiv.

Ganzkörpervibrationsplatten

Auch Körpervibrationsplatten können die Knochendichte verbessern und fördern den Aufbau der Muskelkraft.

No-Go´s bei Osteoporose – was sollte ich vermeiden?

Während eine individuelle Bewegungstherapie bei Osteoporose zur Langzeitbehandlung gehört und dabei hilft, den Knochenabbau auszubremsen, sollten Patienten bestimmte Sportarten lieber vermeiden. Dazu zählen u.a.:

Skifahren
Klettern
Bergsteigen
Reiten
Kampfsportarten
Mannschaftsballsportarten
Squash

Sport mit Osteoporose – was kann helfen?

Ist man an Osteoporose erkrankt, ist eine moderate Anstrengung zu empfehlen. Geeeignete Sportarten, die Muskulatur und Knochen stärken, sind u.a.:

Gehen
Wandern
Langsames Laufen
Tanzen
Langlaufen
Nordic Walking
Rückenschonendes Training im Fitnessstudio
Hometrainer
Gymnastik
Pilates, Qi Gong, Tai Chi

Treppensteigen – wirkt es sich positiv auf meine Osteoporose aus?

Neben Gehen, Laufen und Wandern eignet sich auch das Treppensteigen, um die Muskulatur zu trainieren und Knochen aufzubauen. Die Medizin hat bereits früh erkannt, dass Belastung den Knochen stärkt. Somit muss auch bei Osteoporose der Knochen beansprucht werden. Schont man ihn zu sehr, baut er mehr und mehr ab.

Medikamente bei Osteoporose – welche sind bei Schmerzen geeignet?

Welche Art von Schmerzmitteln bei Osteoporose vom Arzt verschrieben werden, hängt wesentlich von der Schmerzart und Stärke ab. Bei akuten Schmerzen kommen Schmerzmittel zum Einsatz, die im peripheren Nervensystem ansetzen. Dazu zählen u.a. die Wirkstoffe Diclofenac und Ibuprofen. Diese sind allerdings nicht für den dauerhaften Einsatz gemacht. Handelt es sich um chronische Schmerzen, setzt man in der Regel auf schmerzstillende, fiebersenkende und teilweise entzündungshemmende Medikamente mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Coxibe. Wirken diese nicht wie gewünscht, eignen sich auch schwache oder stärkere Opioide wie Tilidin oder Morphin.

Welche Medikamente sollte ich bei Osteoporose vermeiden?

Es gibt Medikamente, die Osteoporose verschlimmern oder sogar verursachen können. Dazu zählen u.a.:

Kortison
Antidepressiva
Antiepilepktika
Krebsmedikamente
Marcumar
AIDS Medikamente

Wärmebehandlungen bei Osteoporose

Nach akuten Schmerzen empfehlen Mediziner häufig lokale Wärmebehandlungen. Das können heiße Rollen, feucht-heiße Kompressen, Moorerde-Packungen oder auch Infrarotbestrahlung sein. Bewegungsbäder im warmem Wasser sorgen für eine zusätzliche Muskellockerung.