Reiten im Alter – Warum man auch noch im Seniorenalter reiten kann
Reiten ist eine sehr beliebte Sportart für Menschen jeden Alters. Es gibt sogar Teilnehmer an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften, die älter als 60 Jahre sind – das gibt es in keiner anderen Sportart. Aber wie lange kann man wirklich reiten? Ist es nicht zu spät, um mit dem Reiten anzufangen? Es gibt so viele Gründe und Vorteile, warum man auch im Seniorenalter noch mit dem Reiten anfangen kann und sogar sollte.
Warum sollten Sie als Rentner oder Senior reiten lernen?
Reiten bietet viele Vorteile für Menschen aller Altersgruppen, aber besonders für Senioren. Es verbessert die Körperwahrnehmung und Koordination, stärkt die Muskeln und hilft beim Abbau von Stress. Außerdem stellt es eine vielversprechende Möglichkeit dar, um mit Gleichgesinnten interaktiv zu sein und neue Freundschaften zu schließen. Reiterliche Fertigkeiten sind leicht erlernbar und machen Spaß – insbesondere das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Mensch. Mit steigendem Alter können die Erinnerungsfähigkeit, die Konzentration und das praktische Denken verbessert werden. Auch eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten ist möglich – vorrangig bei Senioren, die bereits vorher geritten haben oder schon Erfahrung mit Pferden haben. Durch das Training kann auch die Balance verbessert werden – was besonders in fortgeschrittenem Alter sehr hilfreich ist.
Reiten kann primär älteren Menschen also helfen, den Körper fit zu halten und die Koordination sowie Gleichgewichtssinn zu verbessern. Dieser Sport regt auch die Nervenzellen im Gehirn an und stellt somit eine nützliche Beschäftigung für Senioren dar. Zudem tragen ausgeglichene Pferde dazu bei, Stress abzubauen. Dadurch bietet Reiten einen effektiven Weg für Senioren, um sich auf positive Weise weiterzuentwickeln und gleichzeitig eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen.
Alles in allem besteht kein Grund für Senioren nicht reitend aktiv bleiben, im Gegenteil! Es besteht viel Raum für Spaß und Entspannung sowie mentale Stimulation und Abenteuerlust – alles Dinge, die jeder benötigt, um gesund zu bleiben – unabhängig vom Alter!
Wann ist man zu alt zum Reiten?
Es gibt kaum ein Alter, in dem man zu alt zum Reiten ist, so kann man auch mit 60 oder gar mit 70 anfangen, diesen Sport auszuüben. Während es gewisse Aspekte gibt, die ältere Reiter beachten sollten, gibt es also kein definitives Alter, ab dem man nicht mehr reiten kann oder sollte. Im Gegenteil: Je älter wir werden, desto höher ist unser Respekt für das Pferd und seine Fähigkeiten, was bedeutet, dass wir diesen schönen und majestätischen Tieren den Respekt schenken, den sie verdient haben. Somit haben Rentner eine deutlich bessere Möglichkeit, Pferde zu verstehen und mit diesen zu kommunizieren. Auch die Erfahrung und das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter steigert sich im Laufe der Zeit. Selbst ältere Menschen haben die Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen oder ihre Fähigkeiten zu verbessern.
In Bezug auf Sicherheit müssen alle Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden – unabhängig vom Alter des Reiters – einschließlich der richtigen Kleidungsstücke tragen und stets einen Reithelm tragen. Zudem ist es ratsam, vor Beginn des Unterrichts mit einem Arzt zu sprechen, um herauszufinden, ob man in der Lage ist, diese Art von Aktion auszuüben.
Weniger Stress und Sorgen im Alltag dank Reiten im Alter
Die Forschungsergebnisse der Medizinischen Universität Wien bestätigen, dass Reiter über 44 Jahren deutlich glücklicher und zufriedener sind als Teilnehmer, die nicht reiten. Dies liegt nicht nur daran, dass sie mehr Bewegung in der Natur haben, sondern auch an den positiven Emotionen und Erfahrungen, die mit dem Reitsport verbunden sind. Zum Beispiel fühlen sich viele Menschen dadurch eins mit der Natur und dem Tier. Sie erleben Freiheit und Abenteurerlust. Gleichzeitig können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und neue Herausforderungen meistern, sie brechen förmlich aus dem Alltag und der Komfortzone heraus. Außerdem haben Reiter ein Gefühl von Unabhängigkeit: Sie können Entscheidungen treffen und die Kontrolle behalten, was zu einem größeren Selbstwertgefühl beitragen kann. Ebenso stellt Reitsport eine hervorragende Gelegenheit dar, Gleichgesinnte zu treffen und soziale Kontakte zu knüpfen. Mehr zu dieser Studie auf: https://www.mdpi.com/1660-4601/17/11/4136/htm
Zusammenfassend lässt sich also festhalten:
- Reitsport macht im Allgemeinen glücklich
- Es bietet viele positive emotionale Erfahrungen
- Es ermöglicht Einssein mit der Natur
- Man wird Selbstbewusster
- Es schafft Gefühle von Unabhängigkeit
- Es bietet Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen
Denken Sie aber daran – der Reitsport und Ihr Pferd benötigen viel Zeit und Aufmerksamkeit
Das Reiten ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Zahlreiche Reitsportler haben keine Vorstellung davon, wie viel Zeit und Engagement sie für ihr Hobby investieren sollen und müssen. Allgemein gilt: je mehr Sie Ihr Pferd bewegen -, desto mehr Spaß und Erfolg werden Sie haben. Wenn man das Pferd nur selbst versorgen möchte, sollte man ungefähr 2,5 bis 3 Stunden pro Tag einplanen – die meiste Zeit über wird für die Bewegung des Pferdes gebraucht. Für den Umgang mit dem Pferd sollten etwa 30–45 Minuten pro Tag eingeplant werden – zum Putzen, Satteln, Longieren etc. Man sollte auch daran denken, dass man mindestens 3 bis 5 Mal pro Woche eine Trainingseinheit von 30 bis 60 Minuten abhalten sollte, damit das Pferd fit bleibt und man eine Nähe zum Pferd aufbaut und somit vom gegenseitigen Vertrauen profitiert. Ferner sollte man noch Zeit für weitere Pflegemaßnahmen einplanen: Füttern des Pferdes, ausmisten und den Stall sauber halten, aber auch regelmäßige Besuche beim Tierarzt sowie anderen Fachleuten, sowie Trainern dürfen nicht vergessen werde. Natürlich ist dies abhängig davon, ob man ein eigenes Pferd hat oder nicht.
Bringe jemanden noch etwas bei – wie wäre es mit einem Pferd?
Das Lehren kann sehr viel Spaß machen, aber hat man immer eine Möglichkeit jemandem etwas beizubringen? Es gibt immer Möglichkeiten Mensch oder Tier etwas zu lehren und beizubringen, wie wäre es, wenn Sie als Rentner sich selbst das Reiten beibringen (natürlich mithilfe von Lehrern) und Sie selbst anfangen, Ihrem neuen Begleiter etwas beizubringen? Es gibt viele mögliche Dinge, die Ihr Pferd lernen kann. Pferde sind sehr intelligente Tiere und können eine Vielzahl von Fähigkeiten lernen. Die folgende Liste enthält drei kurze Dinge, die man einem Pferd beibringen könnte:
- Hufe geben: Das Hufe geben ist eine wichtige Fähigkeit, die jedes Pferd lernen sollte und für den Umgang mit dem Tier sehr hilfreich ist. Wenn das Pferd in der Lage ist, auf Kommando vier Beine freiwillig anzuheben, kann es ihm leichter gemacht werden, wenn es beispielsweise geflochten oder getrimmt werden muss. Es ist auch eine hervorragende Möglichkeit, dem Pferd Vertrauen zu schenken und ihm zu zeigen, dass man nur Gutes für es will.
- Apportieren: Apportieren beim Pferd ist eine sehr wertvolle Übung, die es dem Reiter ermöglicht, sein Pferd zu lehren, Gegenstände aufzunehmen und sie an einen anderen Ort zu bringen. Dabei wird vor allem dessen Fokussierung auf den Reiter unter Beweis gestellt, sowie die Koordination der Bewegungen über kleinere Distanzen. Für diese Aufgabe muss man besonders leicht zu transportierende Gegenstände nehmen, die nicht zu schwer oder zu groß sind. Ein Strohhut, eine Gerte oder Handschuhe eignen sich hier perfekt. Apportieren ist eine nützliche Ausbildungstechnik, die den Reiter dazu ermutigt, Vertrauen in sein Pferd aufzubauen und ihm ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Es trainiert auch das Konzentrationsvermögen des Pferdes und stärkt seine Balance und Kontrolle. Zudem lernt das Tier verschiedene Muster und Strukturen, wodurch es mehr Verantwortung übernimmt, was letztlich für größere Erfolge in der Dressurarbeit sorgt.
- Beine kreuzen: Das Kreuzen der Beine ist eine weitere tolle Fähigkeit, die das Vertrauen und den Respekt verbessert und den Umgang vereinfacht. Indem man dem Pferd beibringt, die Beine unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel neben einer anderen Person) zu kreuzen, schafft man mehr Sicherheit für Menschen sowie mehr Flexibilität für alle Beteiligten im Training oder in der Ausbildung des Tieres.
Abschließend kann gesagt werden, dass es nie zu spät ist, mit dem Reiten anzufangen! Ganz gleich, ob Sie nach einer körperlichen Betätigung suchen oder einfach nur Zeit mit Tieren verbringen möchten, das Reiten bietet viele Vorteile für Senioren jeden Alters und mit unterschiedlichen Fähigkeiten – von erhöhter Kraft und Flexibilität bis zu verbessertem Gleichgewicht und geistigem Wohlbefinden. Selbst wenn Sie noch keine Erfahrung mit Pferden haben, können Sie es trotzdem versuchen – es gibt viele Profis, die Ihnen in jedem Alter helfen, das Reiten zu erlernen! Warum also nicht einfach mal ausprobieren? Vielleicht finden Sie ja Ihr neues Lieblingshobby.