Osteopathie ist mehr als Rücken- und Muskelmassage

Osteopathie ist mehr als Rücken- und Muskelmassage

Wie kann die Osteopathie zur Verbesserung der Nährstoffversorgung beitragen und damit zur Beschwerdefreiheit führen

Osteopathie wird immer beliebter und bereits von vielen Krankenkassen übernommen. Die viszerale Osteopathie wirkt auf Ihre inneren Organe und damit auf eine gute Nährstoffversorgung ein und kann so auch „weit entfernte“ Beschwerden lindern oder beseitigen.

 

Osteopathie ist mehr als Rücken- und Muskelmassage

Viele Menschen haben Osteopathie als wohltuende Behandlung gegen dauerhafte Rückenschmerzen oder andere schmerzhafte Verspannungen kennengelernt. Die osteophatische Behandlung wurde in den meisten Fällen aufgenommen, weil mit den gängigen Behandlungsmethoden nicht nachhaltig genug auf das bestehende Beschwerdebild eingewirkt werden konnte, um die Beschwerden vollständig abklingen zu lassen. Oft werden osteophatische Behandlungsansätze im Rahmen multimodaler Therapien verfolgt und dann auch von ganzheitlich denkenden Ärzten als Behandlungsoption empfohlen.

Doch den wenigsten dieser Patienten oder den an Osteopathie interessierten Menschen ist bekannt, dass die Osteopathie ein umfassendes, ganzkörperliches Konzept mit Behandlungsansätzen umfasst, die über „Muskeln und Knochen“ hinausgehen:

Ziel der sanften, manuellen Behandlung ist im Grunde immer die Stärkung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Die jeweiligen Einwirkungen sollen vor allem die Hindernisse beseitigen, die die körperliche Selbstheilung in mitunter recht ungeschickter, verfahrener Weise blockieren.

Bei der Behandlung von Verspannungen im Muskel-Skelett-System steht das biomechanische Modell der Osteopathie im Vordergrund. Diese strukturelle, parietale Osteopathie ist sicher die bei uns bekannteste Form osteophatischer Behandlung: Sie bringt z. b. bei Rückenschmerzen mit Beteiligung von Faszienverklebungen gute Erfolge, wird aber auch bei der Korrektur von Haltungsschäden und in der Regeneration nach Unfall- und Sportverletzungen erfolgreich eingesetzt. Dr. Müller-Wohlfahrt, der bekannte Arzt unserer Fußball-Bundesliga, berät sich seit Jahren mit seinem Freund Jean-Pierre Barral, dem in Frankreich seit ca. drei Jahrzehnten führenden Osteopathen.

Die Lehre des Heilens mit den Händen (Heilen durch aufmerksame Zuwendung, ganzheitliche Sicht und ganzheitliche Einwirkung auf komplexe Beschwerdebilder) kennt aber weitere Systeme der ganzheitlichen körperlichen Einwirkung – die mit der strukturellen Osteopathie auf verschiedenen Ebenen verknüpft sind und weitere Einflüsse auf den Körper ausüben, auch auf die Nährstoffversorgung:

 

Wie die Osteopathie zur Verbesserung der Nährstoffversorgung beitragen kann

Eine noch wenig bekannte, aber sehr bedeutende Säule der Osteopathie nennt sich viszerale Osteopathie.

Viszeral bedeutet in der Medizin: „Innerlich, die Eingeweide betreffend“, und genau diesen Eingeweiden (Organen) widmet sich der Osteopath, wenn er im Rahmen einer Behandlung das viszerale System in den Blick nimmt. Das tut er nicht als abgegrenzte, separate Behandlung (wie etwa in der viszeralen Chirurgie, die Eingriffe in den Bauchraum vornimmt), sondern in einem engen Zusammenhang mit der parietalen Osteopathie, die sich mit unserem Knochen-Skelett, den beweglichen Gelenken und der stützenden, bei jeder Bewegung benötigten Muskulatur beschäftigt.

Denn letztlich haben alle Formen der Osteopathie auch immer (ganz logisch) eine bessere Nährstoffversorgung im Blick, bis in die Muskeln, Gelenke und Knochen; aber der Osteopath interessiert sich für die Ursprünge einer gestörten, blockierten Versorgung.

Diese Versorgung nimmt ihren Anfang und Ausgang in unseren Organen, in der Nährstoffaufnahme, -verwertung, -weiterleitung bis in die Teile des Körpers, die diese Nährstoffe benötigen. Wenn es bereits dort stockt, ist die viszerale Osteopathie an der Reihe, egal wegen welcher Beschwerden ein Mensch einen Osteopathen aufgesucht hat. Die meisten unserer Organe, die sich beim Menschen in der Brust, dem Bauch- und Beckenraum verteilen, sind durch Bindegewebe mit anderen Organen verbunden. Zum größten Teil liegen sie in einem festen Bauchfell, eingebettet und umschlossen.

Die ganzheitliche Lehre der Osteopathie geht davon aus, dass funktionelle Störungen der Organe genau wie Störungen der Skelett-Muskulatur und ihres Umfelds häufig (auch) auf Störungen der Organ-Beweglichkeit zurückzuführen sind. Das ist keine sonderlich „exotische“ medizinische Ursache – wenn Verdauungsstörungen in Art einer „chronischen“ Verstopfung zu beobachten sind, geht das häufig darauf zurück, dass der Darm einen Teil seiner ursprünglichen Beweglichkeit eingebüßt hat und die Gedärme die Nahrung weder hinreichend zersetzen und „ausbeuten“ noch zügig genug befördern. Anders herum kann ein aufgeregter, hektischer Darm die Speisen so schnell „durchschießen“, dass ein großer Teil der zugeführten Nahrung ungenutzt wieder ausgeschieden wird.

Bei der Behandlung der inneren Organe im Rahmen der viszeralen Osteopathie löst der Osteopath alle erspürten Verspannungen der Bänder und Faszien mit sanften Druck-, Gleit- und Zugtechniken. Dadurch können im gesamten Brust- und Bauchraum Bindegewebs-Verklebungen (Faszien-Verklebungen) gelöst werden, was auch einen sehr positiven Einfluss auf Störungen des enteralen Nervensystems (Darm-Immunsystems, „Bauchhirns“) und die störungsfreie Funktion der Blutgefäße in diesem Bereich hat.

Die so zart wie tief gehende manuelle Einwirkung zielt darauf ab, die uneingeschränkte Gleitfähigkeit der Organe weit möglichst wiederherzustellen, was die gesamte Beweglichkeit der Organe fördert und sie nachhaltig in ihrer natürlichen Funktion unterstützt. Dadurch wird die Lebenskraft (Vitalität) der inneren Organe angeregt; die Selbstregulierungs- und Selbstheilungskräfte des Körpers werden nachdrücklich aktiviert.

Durch diese Behandlung wird natürlich auch die Nährstoffversorgung unterstützt, das ist einer der Zwecke dieser Einwirkungen im Rahmen der viszerale Osteopathie. Doch die Auswirkungen einer verbesserten Nährstoffversorgung können (und sollen) weitere Körperbereiche erfassen, bis die letzte Funktionseinschränkung beseitigt ist (die sich in weiteren, über eingeschränkte Nährstoffversorgung hinausgehenden Beschwerden äußern kann).

So können Funktionsstörungen der inneren Organe durch Stress mitverursacht werden und zu Bewegungsmangel sowie eingeschränkter, nicht ausgewogener Ernährung führen. Die viszerale Osteopathie bewirkt dann auch Stressabbau, bereitet das Lösen von Verspannungen durch weitere osteopathische Einwirkungen/mehr Bewegung vor und legt die Grundlagen für eine bessere Ernährung – viszerale Osteopathie ist der Beginn einer Anti-Aging-Einstellung des Körpers, die bis in die letzte Zelle wirkt.