Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Erlebt ein Mensch ein traumatisches Erlebnis, wie zum Beispiel einen schweren Unfall, Krieg, eine Naturkatastrophe oder eine Vergewaltigung, kann dieses eine Posttraumatische Belastungsstörung hervorrufen. Die Betroffenen werden in ihrem Alltag von den quälenden Erinnerungen an das Erlebte und negativen Gefühlen verfolgt.

 

Posttraumatische Belastungsstörung – Was ist das?

Bei der Posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, handelt es sich um eine Erkrankung der Psyche. Ausgelöst wird diese durch schwerwiegende traumatische Erfahrungen, wie zum Beispiel Gewalterlebnisse, Folter oder Vergewaltigungen.

Menschen, die in ihrem Leben derartige Extremsituationen erlebt haben, erkranken in einigen Fällen an der Posttraumatischen Belastungsstörung. Dies kann ebenfalls passieren, wenn sie lediglich Zeuge der traumatischen Situation waren. Von 100 Menschen betrifft die Posttraumatische Belastungsstörung zwischen zwei und sieben einmal in ihrem Leben. Wenn die PTBS unbehandelt bleibt, kann diese chronisch verlaufen. Die Lebensqualität wird dadurch stark eingeschränkt. Die Chancen auf Heilung stehen allerdings gut, wenn die richtige Therapie zur rechten Zeit eingesetzt wird.

Die PTBS kann direkt nach dem Erlebten oder auch erst einige Zeit – sogar Jahre ­– später auftreten. Typische Symptome sind Intrusionen und Flashbacks an das Ereignis, häufig auch in der Gestalt von Alpträumen.

 

Mögliche Therapieformen

Nach Möglichkeit sollte die PTBS von einem erfahrenen und speziell ausgebildeten Psychiater oder Psychotherapeuten behandelt werden. Wenn ungeeignete Formen der Therapie angewendet werden, besteht die Gefahr, dass sich das Trauma verfestigt.

Abhängig von der jeweiligen Schwere der Erkrankung kann eine stationäre oder eine ambulante Therapie die richtige Lösung sein. Leiden Betroffene an starken depressiven Verstimmungen, ist oft der stationäre Klinikaufenthalt die beste Wahl.

 

Erste Maßnahmen bei PTBS

Im ersten Schritt wird mit der Therapie das Ziel verfolgt, den Betroffenen in eine Umgebung zu bringen, die sicheren Schutz vor zusätzlichen Traumatisierungen bietet. Der Patient wird ausführlich über PTBS und die Behandlungsmöglichkeiten informiert. Empfehlenswert ist es, dabei auch die Angehörigen einzubeziehen, um den Patienten bei seiner Heilung zu unterstützen.

 

Stabilisierung

Um die PTBS zu behandeln, muss zwischen Patienten und Therapeut großes Vertrauen herrschen. Es geht zunächst darum, die belastenden Symptome im Alltag besser zu ertragen. Dafür muss der Patient lernen, seine quälenden Gedanken und Gefühle besser zu kontrollieren. Auch Entspannungstechniken sind dabei hilfreich. Auch eine medikamentöse Behandlung ist in einigen Fällen sinnvoll, zum Beispiel, wenn der Patient ebenfalls an einer Depression leidet.

 

Überwindung des Traumas

Ist der Patient emotional stabilisiert, kann er vorsichtig und stückweise mit seinen traumatischen Erfahrungen konfrontiert werden, ohne, dass er sich dabei überwältigt oder ausgeliefert fühlt. In dieser Phase muss er sich mit dem Erlebten aktiv auseinandersetzen. Der Therapeut analysiert gemeinsam mit dem Patienten die Gefühle und Bilder des Traumas und bewertet diese häufig auch aus einer neuen Perspektive. Oft empfinden die Betroffenen beispielsweise massiven Scham oder Schuldgefühle, was objektiv unbegründet ist. Sie müssen lernen, das Erlebte in ihre Biografie einzuordnen und es anzunehmen, um endgültig abschließen zu können.

Es stehen unterschiedliche Verfahren der Therapie zur Auswahl, die geeignet sind, um PTBS zu behandeln. Dazu zählen die EMDR, psychodynamische Verfahren und kognitive Verhaltenstherapien.

Bei der EMDR stimulieren äußere Reize das Gehirn, während gleichzeitig die belastenden Erlebnisse aufgearbeitet werden. Beispielsweise folgt der Patient dem Finger des Therapeuten mit seinen Augen, während die traumatischen Erlebnisse besprochen werden. Dadurch werden bestimmte Prozesse im Gehirn des Betroffenen ausgelöst, die ihm helfen, die Bruchstücke der Erinnerungen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.

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